Nächster Baustein fürs Mehrgenerationenhaus
Bauausschuss beschließt erste Eckpunkte / Interne Arbeitsgruppe bildet sich / Sozialer Aspekt im Zentrum.
Kelkheim. Das alte Pfarrzentrum Feldbergstraße fristet ein tristes Dasein - zu dieser Jahreszeit erst recht. Vor drei Jahren hatte die Stadt den Startschuss für den Umbau des Gebäudes zum Museum gegeben. So wollte es auch ein Bürgerentscheid von 2018. Doch das ist Geschichte, weitergebaut wurde nicht mehr. Inzwischen hat sich die politische Mehrheit entschieden, das Museum am Standort Frankfurter Straße zu sanieren und erweitern, das Haus Feldbergstraße aus den 1960er-Jahren abreißen zu lassen. Dort soll ein Projekt fürs Mehrgenerationenwohnen entstehen.
Einstimmig hat jetzt der Bauausschuss einen wichtigen Beschluss gefasst. Es soll eine interfraktionelle Arbeitsgruppe gebildet werden, die eine Ausschreibung mit voranbringt. Beschlossen wurden diese Punkte:
Der zwischen der Stadt und der Städtebaulichen Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft geschlossene Erbbaurechtsvertrag zur Nutzung der Liegenschaft als Stadtmuseum ist aufzulösen.
Der Gasanschluss und das Heizungssystem der Kita Sankt Franziskus ist komplett vom alten Pfarrzentrum zu trennen.
Abrisskosten sind in den Haushalt 2025 einzustellen. In der Änderungsliste tauchen 150 000 Euro auf. Wobei noch nicht klar ist, wer diese am Ende tragen muss.
Auf Grundlage eines an die umgebende Bebauung angepassten Konzeptes aus drei Baukörpern ist eine Bauvoranfrage zu stellen.
Vertagt wurden der Beschlussvorschlag, das Projekt „im Rahmen eines Konzeptverfahrens“ auszuschreiben, sowie eine mögliche Eigentumsübergabe an die Stadt. Bürgermeister Albrecht Kündiger (UKW) machte deutlich, dass „dieses Thema auf großes Interesse in der Öffentlichkeit stößt“, die Umsetzung aber nicht leicht sei. Etwas Diskussionsstoff bot im Ausschuss ein Änderungsantrag der Freien Wähler Kelkheim. Robert Wintermayr berichtete von ähnlichen Bauprojekten, die nur durch eine Aufnahme von Dauerwohnrechten und somit Eigentum statt Miete finanzierbar gewesen seien. Sonst komme in Kelkheim eine Miete von gut 18 Euro pro Quadratmeter heraus, was beim sozial gedachten Projekt oft nicht finanzierbar sei. Die Wohnrechte könnten mit dem Erbbaurecht für das Grundstück „verzahnt“ werden, so Wintermayr. Es sei möglich, diese zu vererben. Ziel sollte es sein, eine homogene Wohngruppe zu haben statt exklusivem Wohnungsbau.
FWK-Vorschlag zu Dauerwohnrechten
Patrick Falk (FDP) pflichtete ihm bei, die anderen Vertreter äußerten sich eher skeptisch. Elsbeth Stegemann stellte klar: „Wichtig ist besonders der SPD, dass es den sozialen Aspekt hat.“ Vererbbare Wohnrechte sehe sie kritisch, denn das könnte den geplanten Charakter verändern. Zudem plädierte sie dafür, neben der Arbeitsgruppe jetzt bereits weitere Schritte einzuleiten. Wolfgang Coy (UKW) sieht in dem Papier eine „sehr gute Arbeitsgrundlage“, Jürgen Schnabel (CDU) sagte, dass es „für alle Gruppen gestaltbar“ sein solle, Ivaloo Schölzel (fraktionslos, Freie Wähler) signalisierte Zustimmung im Parlament.